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Herzlichen Glückwunsch, liebe Neu-Hospizler

"Ich mach dann mal einen Hospizkurs ..."

 

So hieß es im Sommer diesen Jahres, als sieben Frauen uns zwei Männer aus Versmold und Umgebung sich aufmachten, um das "Abenteuer Hospizarbeit" kennenzulernen.

Wir freuen uns sehr, dass nun alle den Kurs erfolgreich abgeschlossen haben und wir Verstärkung bekommen. Die meisten der frisch gebackenen Hospizler unterstützen demnächst die Hospizgruppe, indem sie Sterbenden und deren Angehörigen in ihren letzten Tagen und Stunden beistehen oder andere Aufgaben im Verein übernehmen. 

 

 

Der Kurs zur Befähigung ehrenamtlicher Mitarbeit in der Hospizarbeit dauerte von August 2024 bis Oktober 2024 und beinhaltete drei Wochenendblöcke und mehreren Einzelabende. 



I. Wochenendblock

Ankommen und Kennenlernen, Was brauchen sterbende Menschen? Der Blick auf das eigene Leben, Was passiert, wenn ein Mensch stirbt? Helfen und helfen lassen. 

Mit den Themen rund ums Sterben und dem Umgang mit der eigenen Endlichkeit beschäftigten sich die Teilnehmenden am ersten Wochenendblock. Zu Gast war Jutta Tischmann, die eindrucksvoll von ihrer Arbeit beim Palliativ-Netzwerk Gütersloh berichtete. 

 

„Das neue Kurskonzept mit der Kombination aus Wochenendblöcken und Einzelabenden ist aufgegangen und hat uns gut gefallen. Es war ein echter Gewinn, dass wir uns die Zeit genommen haben, uns näher kennenzulernen. Dadurch ist schnell Vertrauen entstanden, das durch den gesamten Kurs hindurch bestehen blieb.  Lachen, Weinen, Nachdenklich sein - alles durfte sein. 

Kleine Pausengespräche, das gemeinsame Mittagessen und auch die Gruppen- und Partnerarbeit in verschiedenen Konstellationen, haben dazu beigetragen, dass neun ganz unterschiedliche Menschen rasch eine vertraute Gruppe wurden. 

                                                                                               Eindrücke von den Kursleiterinnen Martina Reinhold und Silke Schadwell

 

 

 

II. Wochenendblock

Kommunikation (nicht nur) mit sterbenden Menschen war der Schwerpunkt des zweiten Wochenendes. "Aktiv zuhören", „Sender-Empfänger-Modell“, Was ist zu beachten bei der Kommunikation am Sterbebett? Welches sind die vier Seiten einer Nachricht? Wie fühlt es sich an, von einer Person angefasst zu werden, die man kaum kennt?

Erfahrene und neue Hospizler in einer Runde. Zu Besuch waren einige unserer langjährigen Mitarbeiterinnen und berichteten von ihren Begleitungen. Die allererste Begleitung wird häufig als etwas Besonders erlebt und bleibt meist gut in Erinnerung. 


 

III. Wochenendblock

Das bevorstehende Kursende und der damit verbundene Abschied von der Gruppe war diesem letzten Wochenendblock unser Begleiter.

Der Besuch des stationären Hospizes mit „Herz und Hand“ in Gütersloh war ein Highlight. Es war nicht so schlimm wie befürchtet, sondern – ganz im Gegenteil: Warmherzige, beeindruckende Menschen und Räumlichkeiten. 

Warum sind Rituale im Leben und im Sterben wichtig? Was ist Trauer, wie lange dauert sie und wie kann ich als Angehöriger oder Begleitender hilfreich sein?

Selbstfürsorge und Achtsamkeit setzten den Schlussakzent an diesem Wochenende. Eine kleine Meditation sorgte anschließend für einen entspannten Rück- und Ausblick.


 

Einzelabende

Themen und Zitate 

 

  • Seelsorgerische Aspekte in der Sterbebegleitung 

„Nehmt einen Menschen mit allen Sinnen wahr und versucht zu erspüren, wie es ihm gerade geht“.

 

  • Vorsorge am Lebensende 

„Setzt euch frühzeitig mit Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung auseinander, man stirbt deshalb keinen Tag früher.“


 

  • Zu Besuch beim Bestatter  

„Das Schönste an meinem Beruf ist die Vielseitigkeit. Ich mache jeden Tag etwas anderes, denn jeder Trauerfall ist individuell. Ich mag die Begegnungen und Gespräche mit den Hinterbliebenen. Sie lassen mich für eine kurze Zeit oft sehr intensiv an ihrem Leben teilhaben“. 


 

  • Die Arbeit des ambulanten Pflegedienstes der Diakonie Halle

        Bei allem, was Du in der Pflege oder im Umgang mit anderen Menschen tust, stell´ Dir zwei Fragen:

       „Kannst Du erklären, was Du da gerade tust?“, „Möchtest Du selbst gerne so behandelt werden?

 

        Wenn Du nicht beide Fragen mit „Ja“ beantwortest, lass es besser sein.


 

  • „Schmerz lass nach“, Einführung in die Schmerztherapie

Die Schmerzen, über die ein Mensch klagt, sind in dem Moment die, unter denen er leidet. Wir nehmen sie ernst und werten sie nicht ab. 


 

  • Hospizarbeit in der stationären Altenpflege

Die Unterstützung durch die Ehrenamtlichen ist so unglaublich wertvoll. Hospizarbeit ist ein fester Bestandteil in unserer Einrichtung. 


 

  • Sterbebegleitung bei Menschen mit Demenz

Demenz ist eine Art „Zeitreise“. Man weiß nicht, wo der Mensch gerade ist.

Und weil er nicht in unsere Zeit zurückreisen kann, müssen wir ihm in SEINER Zeit und in seiner Welt begegnen. 

                                                                                                                                                                        Florian Drake, Teilnehmer des Hospizkurses 

 

 

Die 60 Unterrichtseinheiten umfassende Ausbildung ist ein erster Baustein, wenn man ehrenamtlich in der Sterbebegleitung eines ambulanten Hospizdienstes mitarbeiten möchte. Sie entspricht den Qualitätsanforderungen, die der deutsche Hospiz- und Palliativ-Verband herausgeben hat. Aufbauend auf den Hospizhelferkus können Fort- und Weiterbildungen angeboten werden, beispielsweise in der Trauerarbeit oder in der Demenzbegleitung. 

 

Save the Date: 

Unser nächster Hospizhelferkurs beginnt voraussichtlich im Januar 2026!

Anmeldungen nehmen wir ab sofort entgegen.



 



 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Di, 15. Oktober 2024

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